Dieser Abschnitt stellt Grundlagen und Ortungstechniken an unterirdischen Kabeln und Rohrleitungen mit dem RD8200SG System vor. Nähere Informationen zur Theorie der Kabel- und Rohrleitungsortung finden Sie in dem Dokument Theorie der Ortung unterirdischer Kabel und Leitungen, welches Sie unterwww.radiodetection.com herunterladen können
Der RD8200SG unterstützt eine Reihe aktiver und passiver Ortungs-Frequenzen. Er unterstützt auch fünf zusätzliche, benutzerdefinierbare Frequenzen von 50 Hz bis 999 Hz.
Eine vollständige Liste der unterstützten Frequenzen finden Sie im Datenblatt des RD8200SG Empfängers www.radiodetection.com
Passive Frequenzen
Passive Frequenzortung nutzt Signale, die bereits auf unterirdisch verlegten metallischen Leitern vorhanden sein können. Der RD8200SG Empfänger unterstützt vier Typen passiver Frequenzen: Strom-, Radio-, CPS (KKS)- und CATV-Kabelfernseh Signale.
Sie können diese Frequenzen ohne Sendereinsatz erfassen, soweit sie von der untersuchten Versorgungseinrichtung emittiert werden.
Power Filters™
RD8200SG Empfänger ermöglichen es Anwendern, die vorhandenen Harmonischen (Oberwellen ) in Stromnetzwerken zu nutzen.
Bei starken Signalen oder Interferenzen kann die akkurate Verfolgung eines Zielkabels schwierig sein. Mit Power Filters™ können Anwender feststellen, ob ein einzelnes großes Stromsignal aus einer einzigen Quelle stammt oder aus mehreren vorhandenen Kabeln resultiert. Die unterschiedlichen Charakteristiken der Harmonischen auf den erfassten Leitern können dann zur Verfolgung und Kennzeichnung ihres jeweiligen Verlaufs eingesetzt werden.
Einmal im Strommodus, drücken Sie die Taste um Radiodetections empfindlichen Strommodus wegzuschalten und durch die fünf Power Filter zu scrollen.
Eine einzige – in Power Filters selektierte – Harmonische erlaubt es Ihnen auch, Stromleitungen in Situationen zu orten, in denen das totale Signal sonst zu groß wäre.
Angepasste Kunden Frequenzen
Sie können in Ihrem Empfänger zusätzlich bis zu fünf einzeln definierbare Ortungsfrequenzen für Ihre spezifischen Netzwerke einrichten.
Über den RD Manager Online können Frequenzen im Bereich von 50 Hz bis 999 Hz eingestellt werden.
VORSICHT: Bei Gebrauch benutzerdefinierter Frequenzen in den Bereich 692 Hz bis 704 Hz und 981 Hz bis 993 Hz kann sich die Audio-Funktion des Empfängers als störend auswirken und muss abgeschaltet werden.
HINWEIS: Einige Frequenzen (z. B. 440 Hz) sind in Ihrem Land eventuell spezifischen Anwendungen vorbehalten und Sie sollten für ihre Benutzung die Erlaubnis des jeweiligen Eigners einholen.
Fragen Sie Ihre Radiodetection-Niederlassung oder Ihren Händler, die Sie gerne bei der Identifizierung dieser Eigner unterstützen.
Nähere Informationen zum Einstellen benutzerdefinierter Frequenzen finden Sie in der Bedienungsanleitung zum RD Manager Online.
Aktive Frequenzen
Aktive Frequenzen werden mithilfe eines Senders auf einen unterirdischen Leiter angekoppelt. Der Sender kann sein Signal auf dreierlei Weise übertragen:
Direktanschluss
Bei der direkten Ankopplung klemmen Sie den Ausgang des Senders direkt (galvanisch leitend) auf die Versorgungseinrichtung. Der Sender erzeugt dann ein diskretes Signal, das Sie mit dem Empfänger orten können. Dies ist die bevorzugte Methode zur Übertragung eines Sendersignals an eine Versorgungseinrichtung. Bei den meisten Anwendungen wird so ein stärkeres Signal auf die Versorgungseinrichtung übertragen, wodurch eine Ortung über größere Distanzen erreicht werden kann.
Direkte Ankopplung an eine spannungsfreie, leitfähige Versorgungsleitung:
- Schalten Sie den Sender aus.
- Schließen Sie das Direktanschlusskabel an die Ausgangsbuchse des Senders an.
- Klemmen Sie die rote Leitung an die Versorgungseinrichtung und achten Sie darauf, dass der Bereich um die Anschlussstelle sauber ist und dass eine leitende Verbindung erzielt wird.
- Klemmen Sie die schwarze Leitung in größtmöglicher Entfernung im 90° Winkel vom Sender an den Erdspieß oder an einen geeigneten, nahen Erdungspunkt an und achten Sie darauf, dass eine leitende Verbindung erzielt wird.
- Schalten Sie den Sender ein.
- Das Display zeigt jetzt das Symbol für einen aktiven Direktanschlus.s
Symbol für aktiven Direktanschluss
WARNUNG! Ein direktes Anklemmen an spannungsführende Leiter ist POTENZIELL TÖDLICH. Direkte Kopplung an spannungsführende Leiter ist ausschließlich von qualifiziertem Fachpersonal und unter ausschließlicher Verwendung relevanter Produkte, die Anschlüsse an spannungsführenden Leitungen zulassen, vorzunehmen.
WARNUNG! Der Sender kann potenziell tödliche Spannungen abgeben. Gehen Sie bei der Handhabung von Anschlusszangen, Verbindungskabeln und dem Erdspieß mit Vorsicht vor. Informieren Sie andere Techniker, die an der Leitung arbeiten, über die Gefahr und decken Sie freiliegende Leiter ab, um versehentliche Berührungen zu vermeiden.
WARNUNG! Vergewissern Sie sich, dass der TX-Sender ausgeschaltet ist, bevor Sie das Direktanschlusskabel an eine Versorgungseinrichtung anschließen oder von dieser trennen.
Induktion
In diesem Betriebsmodus wird der Sender auf den Boden über oder in Nähe des Ortungsbereichs aufgestellt. Wurde kein Direktanschluss oder Zubehör angeschlossen, schaltet sich der Sender automatisch in den Induktionsmodus. In diesem Modus sind nur die für Induktionsmodus geeigneten Frequenzen über die Taste verfügbar.
Nach der Aktivierung induziert der Sender das Signal willkürlich auf alle sich in der Nähe befindenden Leiter.
Bitte beachten Sie, dass diese Signale auch „Luftsignale“ sein können. Es ist ratsam, zwischen dem Sender und dem Empfänger einen Abstand von mindestens 10 m / 30' einzuhalten. Dieser Abstand muss evtl. vergrößert werden, besonders wenn Tiefenmessungen vorgenommen werden.
Signalzange
Eine optionale Signal-Sendezange kann an den Sender angeschlossen und um ein Kabel oder eine Rohrleitung angebracht werden, um das Signal induktiv zu koppeln. Diese Methode, ein Signal zu koppeln, ist besonders geeignet für isolierte, spannungsführende Kabel, die so nicht freigeschaltet werden müssen. Sendezangen sind mit einem Durchmesser von bis zu 215 mm / 8,5" erhältlich.
WARNUNG! Zange nicht an blanken, (nicht ausreichend isolierten) spannungsführenden Leitern anklemmen.
WARNUNG! Vor Anbringen oder Entfernen der Zange an ein bzw. von einem Kabel ist sicherzustellen, dass die Zange immer mit dem Sender verbunden ist.
Wahl der Frequenz für eine aktive Ortung
Die Wahl der Signalfrequenz ist ein entscheidender Faktor für eine effektive Verfolgung und Identifizierung von unterirdischen Leitungen; dabei gibt es keine Frequenz, die allen Bedingungen gerecht wird. Bei unkomplizierten Geräten für relativ nichttechnisches Personal gibt es keine andere Option, als einen Kompromiss einzugehen und eine Einzelfrequenz auszuwählen, die ausreichend hoch ist, um eine gute Leistung im Induktionsmodus zu erzielen, aber nicht so hoch ist, dass sie sich zu einfach in unerwünschte Leitungen koppelt. Für diese Anwendungen sind aktive Signale zwischen 8 kHz und 33 kHz gebräuchlich. Für eine umfangreicheren Ausrüstung zur Problembehebung durch technische Fachkräfte können mehrere Frequenzen bereitgestellt werden. Typische Beispiele dieser Frequenzen und Gründe für deren Verwendung sind nachfolgend aufgeführt.
Aktives Signal von 512 Hz
Diese Niederfrequenz ist äußerst hilfreich bei der Verfolgung und Identifizierung von Leitungen über große Distanzen. Sie kuppelt sich nicht einfach in unerwünschte Leitungen, allerdings ist sie zu niedrig für Induktion und sie fällt in das Frequenzband für Oberwellenstörung.
Aktives Signal von 8 kHz
Diese Mittelfrequenz ist das optimale Allzwecksignal. Sie ist ausreichend hoch für Induktion und liegt außerhalb des störanfälligen Frequenzbands. Zudem kann sie sich nicht allzu leicht in unerwünschte Leitungen koppeln, allerdings ist sie möglicherweise nicht hoch genug, um ein starkes Signal an Leitungen mit kleinem Durchmesser wie Telekommunikationskabeln anzulegen.
Aktives Signal von 33 kHz
Diese höhere Frequenz kann einfach durch Induktion an die meisten Leitungen angelegt werden; dadurch eignet sie sich optimal für das erste Absuchen. Sie durchläuft Leitungen mit kleinem Durchmesser, allerdings koppelt sie sich einfacher in unerwünschte Leitungen und sie verliert ihre Stärke über kürzere Distanzen schneller als niedrigere Frequenzen.
Aktives Signal von 100 kHz
Dieser Höchstfrequenzbereich eignet sich für die schwierigen Fälle – Induktion bei Leitungen mit kleinem Durchmesser in trockenem, sandigen Boden und kurze Kabellängen. Sie kann äußerst einfach durch Induktion angelegt werden, allerdings koppelt sie sich sehr leicht in unerwünschte Leitungen, zudem kann sie keine weiten Strecken zurücklegen.
Auswählen von Frequenzen
Es ist wichtig, die richtige oder geeignete Frequenz für Ihre jeweilige Anwendung auszuwählen. Weitere Informationen finden Sie im Anwendungshinweis „Theorie der Ortung unterirdischer Kabel und Leitungen“, welcher kostenlos unter www.radiodetection.com heruntergeladen werden kann.
Auswählen der Frequenz am Empfänger:
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Drücken Sie die Taste um aufwärts durch die verfügbaren Frequenzen zu scrollen.
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Alternativ halten Sie die Taste und drücken die Taste oder um durch die Reihe der Frequenzen auf- oder abwärts zu scrollen.
Wenn Sie in einer aktiven Frequenz orten, müssen Sie ebenfalls Ihren Sender auf diese Frequenz einstellen.
Sie können die Ausgangsfrequenz Ihres Senders manuell ändern. Benutzen Sie herzu die Tastatur/Bedienfeld des Senders. Oder Sie nutzen die automatische iLOC-Funktion (nur Bluetooth-Sender).
Manuelle Auswahl einer Senderausgangsfrequenz:
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Drücken Sie die Taste um aufwärts durch die verfügbaren Frequenzen zu scrollen.
HINWEIS: Einige Frequenzen erfordern den Anschluss eines Zubehör, z. B. eines A-Frame (Rahmenantenne), bevor die Frequenz verfügbar ist.