Ortungstechniken

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Identifizieren von Zielversorgungseinrichtungen

Induktion

Verlaufen mehrere Leiter parallel und ist es nicht möglich, einen Sender anzuschließen, kann jede Leitung separat geortet werden. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. „Fegen“ Sie den Bereich ab, um die Position und Anzahl der Leiter zu ermitteln.
  2. Kennzeichnen Sie die Richtung, in der die Leiter verlaufen.

Verfolgen der Leitungen:

  1. Bringen Sie den Sender in den Induktionsmodus (kein Kopplungszubehör angeschlossen).
  2. Wählen Sie dieselbe Frequenzeinstellung wie für den Empfänger.
  3. Legen Sie den Sender so auf die Seite, dass er auf einen Leiter ausgerichtet ist (Klappfüßchen am Griff).
  4. Vergewissern Sie sich, dass sich der Sender direkt über dem Leiter befindet.
  5. So wird das Signal direkt unter dem Sender „ausgenullt“, also kein Signal auf diesen Leiter abgestrahlt und die Ortung anderer benachbarter Leiter ist möglich.
  6. Orten Sie jeden Leiter und markieren Sie seine Position.
  7. Bewegen Sie den Sender entlang der Strecke und führen Sie Ortung und Markierung fort.
  8. Verfolgen Sie jeden Leiter auch außerhalb des Suchbereichs, bis die Zielleitung richtig geortet werden kann.

Unerwünschte Signalkopplung

Eine unerwünschte Kopplung des Signals von der Zielleitung auf eine benachbarte Leitung ist eines der häufigsten Probleme bei der Ortung. Dies führt entweder zu einem Fehler bei der Positionsmarkierung und Tiefe der Zielleitung oder zur Markierung der falschen Leitung. Ein gewisses Maß an unerwünschter Kopplung ist in vielen Situationen unvermeidbar. Es gibt aber Möglichkeiten, mit denen ein sorgfältiger Anwender diese Signalkopplungen verringern und die Ortungszuverlässigkeit erhöhen kann.

  • Vermeiden Sie die Ankopplung des Signals durch Induktion. Das Signal kann direkt vom Sender auf mehrere Leitungen koppeln. Verwenden Sie, falls möglich, die Signalsendezange.
  • Identifizieren Sie Punkte, an denen Leitungen gebündelt verlegt wurden oder in enger Nachbarschaft beieinander 
liegen. Arbeiten Sie auf diese Punkte zu und nicht von ihnen weg. Wenn z. B. Gas- oder Wasserrohre innerhalb eines Gebäudes gebündelt miteinander verlegt sind, senden Sie das Signal auf die Ventile oder Zugangspunkte auf der Straße und nicht im Gebäude selbst.
  • Verringern Sie Kopplungen zu einer parallelen Leitung, indem Sie eine möglichst tiefe Signalfrequenz verwenden.
  • Das Rücksignal verläuft auf einer anderen Leitung. Verwenden Sie, wenn möglich, beidseitige Anschlüsse, um eine Rückkopplung über Erde zu umgehen.
  • Wählen Sie ihren Einspeisepunkt dort, wo die Leitung am weitesten von anderen Leitungen entfernt ist und nicht in dicht gepackten Bereichen liegt.
  • Platzieren Sie bei Verwendung von einseitigen Anschlüssen den Erdspieß möglichst weit von der Zielleitung und von anderen unterirdischen Leitungen entfernt.
  • Benutzen Sie keine bestehenden Strukturen als Erdungsanschluss; andere unterirdische Leitungen könnten ebenfalls damit verbunden sein.
  • Ein schlechter (hochohmiger) Erdungsanschluss, z. B. das einfache Auflegen des Erdungsleiters auf den Boden im rechten Winkel zur Leitung, kann zu geringeren unerwünschten Kopplungen führen, als eine gute Erdung, soweit die Verfolgung auf lange Distanz nicht notwendig ist.

Ausnullen von Versorgungseinrichtungen und Interferenzen

 

Signal- und Erdungsanschluss

Kanaldeckel

Mitunter ist es nicht möglich, den Erdspieß in die Erde zu stecken, z. B. bei der Ortung auf hartem Boden wie Straßen. In diesem Fall kann die Erdrückleitung durch Anbringen des Erdleiters an den Metallrahmen eines Kanaldeckels erfolgen.

Verwendung von Lichtmasten

Ein direkter Anschluss an den Metallmast einer Straßenlaterne ist fast ebenso effektiv wie der Anschluss an den Kabelmantel selbst. Normalerweise ist der Kabelmantel mit dem Metallmast verbunden. Daher ermöglicht es der einfache Anschluss an den Mast, die Straßenbeleuchtungsleitung schnell und sicher zu orten, ohne einen Techniker des Beleuchtungsunternehmens hinzuziehen zu müssen.

Besteht der Beleuchtungsmast aus Beton, nehmen Sie den Senderanschluss am Kabelmantel vor, sofern das Kabel nicht schon über den Rahmen der Inspektionsklappe geerdet ist. Der Anschluss am Kabelmantel koppelt das Sendersignal über eine beträchtliche Distanz und ermöglicht dem Empfänger die Verfolgung von Kabeln z. B. zur Versorgung der Straßenbeleuchtung.

warning icon.png WARNUNG! Der Anschluss des LCC (Einspeiseadapter mit Klemmen) an potenziell spannungsführende Leiter darf nur von geprüften Elektrofachkräften vorgenommen werden, die zu Arbeiten an unter Spannung stehenden Einrichtungen befugt sind.

Die Verwendung von Straßenbeleuchtungsmasten für die Kopplung eines Signals auf andere Stromnetzkabel im selben Stromkreis ist möglich. Das Signal ist bei dieser Methode eventuell schwach, da es ggf. eine gewisse Distanz zur Umspannstation und wieder zum anderen System zurückgelegt hat. Wenn der Empfänger in hoher Empfindlichkeit eingestellt wird, ist es häufig möglich, ein Kabel zu lokalisieren, das ansonsten kaum oder nur mit viel Aufwand mit dem Sendersignal beaufschlagt werden könnte.

 

Finden eines guten Erdungspunktes

Wenn Sie direkte Ankopplung anwenden, ist es wichtig, die bestmögliche Erdung für den Sender zu finden. Dies sorgt für die geringste Impedanz auf dem Erdungs(rück)weg und damit das beste Ausgangssignal. Ist es nicht möglich, den Erdspieß zu verwenden, sind die folgenden Beispiele gute Alternativen für Erdungspunkte:

  • Kanaldeckel aus Metall
  • Dränagegitter aus Metall
  • Geländer aus Metall
  • Zaunpfähle aus Metall

 

Doppelseitige Anschlüsse

Wasserrohre mit großem Durchmesser und Gasverteilungsrohre, die in Sektionen verlegt wurden, verfügen manchmal über isolierte Verbindungen zwischen den Sektionen und sind bei einem einseitigen Anschluss schwer zu orten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass bei einseitigem Anschluss die Signale häufig für Verwirrung sorgen, da sie als „Rückleiter“ über andere Leitungen zum Sender zurück nehmen. Das Problem tritt mitunter auf, wenn die Rücksignale stärker erscheinen als auf der Zielleitung, üblicherweise weil die Zielleitung tiefer liegt als die rückführende Leitung, oder weil der Rückleitungsweg der bessere elektrische Leiter ist als die Zielleitung.

Der doppelseitige Anschluss des Senders ist eine nützliche Methode zur positiven Verfolgung und Identifizierung einer Zielleitung unter erschwerten Bedingungen, wie z. B. bei einem Industriestandort mit vielen (Leitungs-) Kreuzungen und Überlagerungen, sofern Zugangspunkte an beiden Enden der Zielleitung vorhanden sind.

Herstellung eines doppelseitigen Anschlusses

Schließen Sie den Sender an einen Zugangspunkt an der Zielleitung an. Die Sendererdung wird mit einer entsprechend langen Leitung am anderen Zugangspunkt weiter vorne an die Leitung ngeschlossen. Ein geschlossener Signalstromkreis wird erdfrei (ohne Verwendung der Erde als Rückleiter) erzielt. Die lange Leitung sollte so weit wie möglich vom erwarteten Leitungsverlauf entfernt verlegt sein.

Diese Methode zur Kopplung des Sendersignals ist ideal zur eindeutigen Identifizierung einer Zielleitung. Wenn eine Verbindung an beiden Punkten derselben Leitung hergestellt wurde, sollte derselbe Signalstromwert im ganzen Kreis angezeigt werden. Die Anzeige des Empfängers sollte dabei konstant bleiben, soweit sich die Tiefe der Leitung nicht ändert.

 

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Herstellung doppelseitiger Anschlüsse