Dieser Abschnitt stellt Grundlagen und Ortungstechniken an unterirdischen Kabeln und Rohrleitungen mit dem RD8200 System vor. Nähere Informationen zur Theorie der Kabel- und Rohrleitungsortung finden Sie in dem Dokument Theorie der Ortung unterirdischer Kabel und Leitungen, welches Sie unterwww.radiodetection.com herunterladen können
Frequenzen
Der RD8200 unterstützt eine Reihe aktiver und passiver Ortungs-Frequenzen. Er unterstützt auch fünf zusätzliche, benutzerdefinierbare Frequenzen von 50 Hz bis 999 Hz.
Eine vollständige Liste der unterstützten Frequenzen finden Sie im Datenblatt des RD8200 Empfängers www.radiodetection.com
Passive Frequenzen
Passive Frequenzortung nutzt Signale, die bereits auf unterirdisch verlegten metallischen Leitern vorhanden sein können. Der RD8200 Empfänger unterstützt vier Typen passiver Frequenzen: Strom-, Radio-, CPS (KKS)- und CATV-Kabelfernseh Signale.
Sie können diese Frequenzen ohne Sendereinsatz erfassen, soweit sie von der untersuchten Versorgungseinrichtung emittiert werden.
Power Filters™
RD8200 Empfänger ermöglichen es Anwendern, die vorhandenen Harmonischen (Oberwellen ) in Stromnetzwerken zu nutzen.
Bei starken Signalen oder Interferenzen kann die akkurate Verfolgung eines Zielkabels schwierig sein. Mit Power Filters™ können Anwender feststellen, ob ein einzelnes großes Stromsignal aus einer einzigen Quelle stammt oder aus mehreren vorhandenen Kabeln resultiert. Die unterschiedlichen Charakteristiken der Harmonischen auf den erfassten Leitern können dann zur Verfolgung und Kennzeichnung ihres jeweiligen Verlaufs eingesetzt werden.
Einmal im Strommodus, drücken Sie die Taste um Radiodetections empfindlichen Strommodus wegzuschalten und durch die fünf Power Filter zu scrollen.
Eine einzige – in Power Filters selektierte – Harmonische erlaubt es Ihnen auch, Stromleitungen in Situationen zu orten, in denen das totale Signal sonst zu groß wäre.
Angepasste Kunden Frequenzen
Sie können in Ihrem Empfänger zusätzlich bis zu fünf einzeln definierbare Ortungsfrequenzen für Ihre spezifischen Netzwerke einrichten.
Über den RD Manager Online können Frequenzen im Bereich von 50 Hz bis 999 Hz eingestellt werden.
VORSICHT: Bei Gebrauch benutzerdefinierter Frequenzen in den Bereich 692 Hz bis 704 Hz und 981 Hz bis 993 Hz kann sich die Audio-Funktion des Empfängers als störend auswirken und muss abgeschaltet werden.
HINWEIS: Einige Frequenzen (z. B. 440 Hz) sind in Ihrem Land eventuell spezifischen Anwendungen vorbehalten und Sie sollten für ihre Benutzung die Erlaubnis des jeweiligen Eigners einholen.
Fragen Sie Ihre Radiodetection-Niederlassung oder Ihren Händler, die Sie gerne bei der Identifizierung dieser Eigner unterstützen.
Nähere Informationen zum Einstellen benutzerdefinierter Frequenzen finden Sie in der Bedienungsanleitung zum RD Manager Online.
Aktive Frequenzen
Aktive Frequenzen werden mithilfe eines Senders auf einen unterirdischen Leiter angekoppelt. Der Sender kann sein Signal auf dreierlei Weise übertragen:
Direktanschluss
Bei der direkten Ankopplung klemmen Sie den Ausgang des Senders direkt (galvanisch leitend) auf die Versorgungseinrichtung. Der Sender erzeugt dann ein diskretes Signal, das Sie mit dem Empfänger orten können. Dies ist die bevorzugte Methode zur Übertragung eines Sendersignals an eine Versorgungseinrichtung. Bei den meisten Anwendungen wird so ein stärkeres Signal auf die Versorgungseinrichtung übertragen, wodurch eine Ortung über größere Distanzen erreicht werden kann.
Direkte Ankopplung an eine spannungsfreie, leitfähige Versorgungsleitung:
- Schalten Sie den Sender aus.
- Schließen Sie das Direktanschlusskabel an die Ausgangsbuchse des Senders an.
- Klemmen Sie die rote Leitung an die Versorgungseinrichtung und achten Sie darauf, dass der Bereich um die Anschlussstelle sauber ist und dass eine leitende Verbindung erzielt wird.
- Klemmen Sie die schwarze Leitung in größtmöglicher Entfernung im 90° Winkel vom Sender an den Erdspieß oder an einen geeigneten, nahen Erdungspunkt an und achten Sie darauf, dass eine leitende Verbindung erzielt wird.
- Schalten Sie den Sender ein.
- Das Display zeigt jetzt das Symbol für einen aktiven Direktanschlus.s
Symbol für aktiven Direktanschluss
WARNUNG! Ein direktes Anklemmen an spannungsführende Leiter ist POTENZIELL TÖDLICH. Direkte Kopplung an spannungsführende Leiter ist ausschließlich von qualifiziertem Fachpersonal und unter ausschließlicher Verwendung relevanter Produkte, die Anschlüsse an spannungsführenden Leitungen zulassen, vorzunehmen.
WARNUNG! Der Sender kann potenziell tödliche Spannungen abgeben. Gehen Sie bei der Handhabung von Anschlusszangen, Verbindungskabeln und dem Erdspieß mit Vorsicht vor. Informieren Sie andere Techniker, die an der Leitung arbeiten, über die Gefahr und decken Sie freiliegende Leiter ab, um versehentliche Berührungen zu vermeiden.
WARNUNG! Vergewissern Sie sich, dass der TX-Sender ausgeschaltet ist, bevor Sie das Direktanschlusskabel an eine Versorgungseinrichtung anschließen oder von dieser trennen.
Induktion
In diesem Betriebsmodus wird der Sender auf den Boden über oder in Nähe des Ortungsbereichs aufgestellt. Wurde kein Direktanschluss oder Zubehör angeschlossen, schaltet sich der Sender automatisch in den Induktionsmodus. In diesem Modus sind nur die für Induktionsmodus geeigneten Frequenzen über die Taste verfügbar.
Nach der Aktivierung induziert der Sender das Signal willkürlich auf alle sich in der Nähe befindenden Leiter.
Bitte beachten Sie, dass diese Signale auch „Luftsignale“ sein können. Es ist ratsam, zwischen dem Sender und dem Empfänger einen Abstand von mindestens 10 m / 30' einzuhalten. Dieser Abstand muss evtl. vergrößert werden, besonders wenn Tiefenmessungen vorgenommen werden.
Signalzange
Eine optionale Signal-Sendezange kann an den Sender angeschlossen und um ein Kabel oder eine Rohrleitung angebracht werden, um das Signal induktiv zu koppeln. Diese Methode, ein Signal zu koppeln, ist besonders geeignet für isolierte, spannungsführende Kabel, die so nicht freigeschaltet werden müssen. Sendezangen sind mit einem Durchmesser von bis zu 215 mm / 8,5" erhältlich.
WARNUNG! Zange nicht an blanken, (nicht ausreichend isolierten) spannungsführenden Leitern anklemmen.
WARNUNG! Vor Anbringen oder Entfernen der Zange an ein bzw. von einem Kabel ist sicherzustellen, dass die Zange immer mit dem Sender verbunden ist.
Wahl der Frequenz für eine aktive Ortung
Die Wahl der Signalfrequenz ist ein entscheidender Faktor für eine effektive Verfolgung und Identifizierung von unterirdischen Leitungen; dabei gibt es keine Frequenz, die allen Bedingungen gerecht wird. Bei unkomplizierten Geräten für relativ nichttechnisches Personal gibt es keine andere Option, als einen Kompromiss einzugehen und eine Einzelfrequenz auszuwählen, die ausreichend hoch ist, um eine gute Leistung im Induktionsmodus zu erzielen, aber nicht so hoch ist, dass sie sich zu einfach in unerwünschte Leitungen koppelt. Für diese Anwendungen sind aktive Signale zwischen 8 kHz und 33 kHz gebräuchlich. Für eine umfangreicheren Ausrüstung zur Problembehebung durch technische Fachkräfte können mehrere Frequenzen bereitgestellt werden. Typische Beispiele dieser Frequenzen und Gründe für deren Verwendung sind nachfolgend aufgeführt.
Aktives Signal von 512 Hz
Diese Niederfrequenz ist äußerst hilfreich bei der Verfolgung und Identifizierung von Leitungen über große Distanzen. Sie kuppelt sich nicht einfach in unerwünschte Leitungen, allerdings ist sie zu niedrig für Induktion und sie fällt in das Frequenzband für Oberwellenstörung.
Aktives Signal von 8 kHz
Diese Mittelfrequenz ist das optimale Allzwecksignal. Sie ist ausreichend hoch für Induktion und liegt außerhalb des störanfälligen Frequenzbands. Zudem kann sie sich nicht allzu leicht in unerwünschte Leitungen koppeln, allerdings ist sie möglicherweise nicht hoch genug, um ein starkes Signal an Leitungen mit kleinem Durchmesser wie Telekommunikationskabeln anzulegen.
Aktives Signal von 33 kHz
Diese höhere Frequenz kann einfach durch Induktion an die meisten Leitungen angelegt werden; dadurch eignet sie sich optimal für das erste Absuchen. Sie durchläuft Leitungen mit kleinem Durchmesser, allerdings koppelt sie sich einfacher in unerwünschte Leitungen und sie verliert ihre Stärke über kürzere Distanzen schneller als niedrigere Frequenzen.
Aktives Signal von 100 kHz
Dieser Höchstfrequenzbereich eignet sich für die schwierigen Fälle – Induktion bei Leitungen mit kleinem Durchmesser in trockenem, sandigen Boden und kurze Kabellängen. Sie kann äußerst einfach durch Induktion angelegt werden, allerdings koppelt sie sich sehr leicht in unerwünschte Leitungen, zudem kann sie keine weiten Strecken zurücklegen.
Auswählen von Frequenzen
Es ist wichtig, die richtige oder geeignete Frequenz für Ihre jeweilige Anwendung auszuwählen. Weitere Informationen finden Sie im Anwendungshinweis „Theorie der Ortung unterirdischer Kabel und Leitungen“, welcher kostenlos unter www.radiodetection.com heruntergeladen werden kann.
Auswählen der Frequenz am Empfänger:
- Drücken Sie die Taste um aufwärts durch die verfügbaren Frequenzen zu scrollen.
- Alternativ halten Sie die Taste und drücken die Taste oder um durch die Reihe der Frequenzen auf- oder abwärts zu scrollen.
Wenn Sie in einer aktiven Frequenz orten, müssen Sie ebenfalls Ihren Sender auf diese Frequenz einstellen.
Sie können die Ausgangsfrequenz Ihres Senders manuell ändern. Benutzen Sie herzu die Tastatur/Bedienfeld des Senders. Oder Sie nutzen die automatische iLOC-Funktion (nur Bluetooth-Sender).
Manuelle Auswahl einer Senderausgangsfrequenz:
- Drücken Sie die Taste um aufwärts durch die verfügbaren Frequenzen zu scrollen.
HINWEIS: Einige Frequenzen erfordern den Anschluss eines Zubehör, z. B. eines A-Frame (Rahmenantenne), bevor die Frequenz verfügbar ist.
Antennenmodi
Das RD8200 System unterstützt fünf Antennenmodi speziell zur Ortung von Kabeln und Leitungen, die auf Ihre jeweilige Anwendung oder die lokale Umgebung zugeschnitten sind. Diese sind:
- Peak-Modus (Spitze)
- Peak+-Modus (Spitze+)
- Guidance-Modus (Führung)
- Broad Peak (Breite Spitze)-Modus
- Null-Modus
Peak-Modus (Spitze)
Der Spitze-Modus ist der sensitivste und genaueste Modus zur Ortung und Tiefenmessung. Er bietet eine scharfe Spitze- Reaktion mit einer entsprechend geringen Abnahme der Empfinglichkeit. Der Spitze-Modus kann über das Menü nicht deaktiviert werden.
Im Spitze-Modus erscheinen folgende Indikatoren auf dem LCD:
- Tiefe
- Signal-Strom
- Signalstärke
- Kompass
Auswählen des Spitze-Modus:
- Drücken Sie die Taste bis das Symbol für den Modus Spitze auf dem LCD angezeigt wird.
HINWEIS: Die Tiefen- und Stromwerte werden automatisch angezeigt, wobei sie erst dann als akkurat angesehen werden sollten, wenn sich der Empfänger direkt über der Zielleitung befindet.
Modus Peak+™ (Spitze+)
Der Modus Peak+™ verbindet die Genauigkeit der Spitze-Balkenanzeige mit Führungs- oder Null- Richtungspfeilen.
Führungs-Richtungspfeile bieten eine visuelle Anzeige der Richtung der Zielversorgungseinrichtung, damit Sie schneller nah zum Maximalausschlag gelangen, bevor Sie die Spitze-Balkenanzeige zur genauen Lokalisierung der Zielversorgungseinrichtung einsetzen.
Null-Richtungspfeile können Sie vor Markierung eines Punkts zum Überprüfen auf Signalverzerrungen einsetzen. Sie sollten verwendet werden, wenn akkurate Ortungsmessung erforderlich ist.
Umschalten zwischen den Pfeiltypen:
Halten Sie im Modus Peak+ die Taste um zwischen Führungs- und Null-Richtungspfeilen umzuschalten.
Sie können ihren Standard-Pfeiltyp auch im Menü des Empfängers festlegen.
- Drücken Sie die Taste um das Menü zu öffnen.
- Scrollen Sie zum Menü ARROW mit Hilfe der Taste oder .
- Drücken Sie die Taste um das PFEIL Menü zu öffnen.
- Wählen Sie NULL oder GUIDE mit der Taste oder or aus.
- Drücken Sie die Taste zweimal um zum Hauptfunktions-Bildschirm zurückzukehren.
Bei Verwendung von Führungs-Richtungspfeilen:
Benutzen Sie die proportionalen Richtungspfeile, um den Empfänger am Zielkabel oder an der Zielrohrleitung entlang zu führen. Zur akkuraten Ortung des Mittelpunkts der Zielversorgungseinrichtung, zum Beispiel zum Setzen einer Markierung oder um einen Trassierungspunkt aufzunehmen, benutzen Sie das den Maximalausschlag des Spitze-Balkendiagramms zum genauen Auffinden der Spitze-Position.
Bei Verwendung von Null-Richtungspfeilen:
Beobachten Sie den Umschlag der Pfeilköpfe, um den Empfänger über dem Null-Ausschlag zu platzieren. Zeigt die Spitze-Balkenanzeige hier nicht ihren Höchstwert, ist dies der Nachweis für ein verzerrtes Feld. Trifft die Spitze-Reaktion (Schleppzeiger) auf den Null- Umschlag, ist keine oder nur eine sehr geringe Verzerrung vorhanden.
Im Modus Peak+ erscheinen folgende Indikatoren auf dem LCD:
- Rechts- und Links-Pfeile
- Signalstärke
- Kompass
- Signal-Strom
- Tiefe
Auswählen des Modus Peak+:
-
Drücken Sie die Taste bis das Symbol für den Modus Spitze+ auf dem LCD angezeigt wird.
Guidance-Modus (Führung)
Der Guidance-Modus bietet gute Leistung in verzerrten Feldern. Drei Indikatoren führen den Anwender zur Zielleitung.
Links- und Rechts-Proportionalpfeile werden kürzer, je mehr sich der Empfänger auf das Ziel zu bewegt, und die „Nadel“ nähert sich der Mitte in der Balkenanzeige. Die numerisch angezeigte Signalstärke erreicht ebenfalls ihren Höchstwert, wenn sich der Empfänger direkt über dem Ziel befindet.
Jede Abweichung eines der drei Indikatoren aus einer gemeinsamen Zielposition kann auf eine vorhandene Verzerrung des Feldes hinweisen.
Im Guidance-Modus erscheinen folgende Indikatoren:
- Links- und Rechts- Proportionalpfeile
- Zielpositions- „Nadel“
- Signalstärke
- Verstärkung
- Kompass
- Signal-Strom
- Tiefe
Auswählen des Guidance-Modus (Führung):
- Drücken Sie die Taste bis das Symbol für den Modus Guidance auf dem LCD angezeigt wird.
Broad Peak (Breite Spitze-)Modus
Im Modus Breite Spitze benutzt der RD8200 Empfänger eine einzelne Antenne, um mit höherer Sensitivität über einen weiteren Bereich zu orten, als im Spitze- Modus. Dies ist besonders nützlich zum wahllosen Auffinden besonders tief liegender Versorgungseinrichtungen.
Modus breite Spitze erscheinen folgende Indikatoren auf dem LCD:
- Tiefe
- Signal-Strom
- Signalstärke
- Kompass
Auswählen des Modus breite Spitze:
- Drücken Sie die Taste, bis das Symbol für den Modus Breite Spitze auf dem LCD angezeigt wird.
Null-Modus
Der Modus Null dient dazu, ein Ortungssignal in Umgebungen ohne oder mit geringer Interferenz oder Verzerrung zu bestätigen. Der Modus Null ergibt eine Null-Reaktion (Umschlagen der Richtungspfeile), wenn sich das Gerät direkt über der Leitung befindet.
Im Modus Null erscheinen folgende Indikatoren auf dem LCD:
- Signalstärke
- Kompass
- Rechts- und Links- Pfeile
Auswahl des Modus Null:
- Drücken Sie die Taste bis das Symbol für den Modus Null auf dem LCD angezeigt wird.
Die scharfe Null-Modus kann einfacher nutzbar sein als die Spitze-Modus, reagiert aber anfälliger auf Interferenzen. Sie sollte nicht zum Orten verwendet werden, außer in Bereichen, in denen keine Interferenzen vorhanden sind.
Der Modus Guidance (Führung) bietet bessere Leistung in solchen Situationen, während der Modus Peak+ die Spitze-Balkenanzeige mit Richtungspfeilen kombiniert, und so zwei schnelle und akkurate Ortungstools bereitstehen.
Kompass
Der LCD-Kompass bietet eine visuelle Anzeige der Richtung des Zielkabels oder -leitung oder der Zielsonde. Der Kompass ist für alle Frequenzen verfügbar, außer für Strom, Radio und Passiv.
Verfolgung/Trassierung
Die Verfolgung/Trassierung einer Leitung kann beschleunigt werden, wenn der Empfänger in den Modus Guidance geschaltet wird.
Bewegen Sie den Empfänger nach links und rechts, während Sie an der Leitungstrasse entlang gehen, um die Positionsnadel direkt über die Zielleitung zu platzieren. Wenn Sie den Empfänger über die Leitung hin und her bewegen, zeigen die Recht- und Links- Pfeile (und der entsprechende Begleitton) an, ob sich die Zielleitung links oder rechts vom Empfänger befindet.
Genaue Lokalisierung
Das Orten im Modus Spitze oder Spitze+ definiert die genaue Position und Lage einer Zielleitung, nachdem sie verfolgt wurde und die ungefähre Position bekannt ist. Beginnen Sie mit einer mittleren Ausgangsleistung des Senders bei mittlerer Frequenz sowie dem Modus Spitze oder Spitze+ am Empfänger.
Stellen Sie die Empfindlichkeit des Empfängers auf ca. 50% ein, indem Sie die Taste oder drücken.
HINWEIS: Es ist u. U. erforderlich, die Empfindlichkeit während des Ortens nachzustellen, um den Ausschlag der Balkenanzeige im (mittleren) Bereich zu halten.
- Kreuzen Sie die Leitung im Zickzack, während Sie die Antenne lotrecht (senkrecht zur Leitung) halten. Bestimmen Sie den Punkt der maximalen Reaktion.
- Drehen Sie den Empfänger um die eigene Achse, ohne dabei seine Position zu verändern. Halten Sie am Punkt der maximalen Reaktion an.
- Halten Sie den Empfänger vertikal mit der Antenne unmittelbar über dem Boden und bewegen Sie den Empfänger über der Leitung hin und her. Halten Sie am Punkt der maximalen Reaktion an.
- Wiederholen Sie Schritte 2 und 3 mit dem Ende der Antenne nahe am Boden.
- Markieren Sie die Position und die Richtung der Leitung.
Wiederholen Sie die Schritte des Verfahrens, um die Ortungsgenauigkeit zu erhöhen.
Benutzen Sie den Modus Spitze+, schalten Sie auf Null-Pfeile um, indem Sie die Taste drücken und niederhalten. Alternativ können Sie in den Null- Antennenmodus schalten.
Bewegen Sie den Empfänger, um die Null-Position zu finden. Liegen die gefundenen Positionen von Spitze- und Null- Anzeige übereinander, können Sie davon ausgehen, dass die Ortung akkurat ist. Die Ortung ist nicht präzise, wenn die Positionen einander nicht entsprechen, sondern beide eine Abweichung in dieselbe Richtung anzeigen. Die Leitung liegt – physikalisch bedingt – tatsächlich näher bei der Spitze- Position.
Die Leitung liegt halb so weit hinter (zur anderen Seite) der Spitze- Position als der Abstand zwischen den anzeigten Spitze- und Null- Positionen. (50 % Distanz Null- Signal bis Spitze- Signal über das Spitzensignal hinweg ist die ungefähre tatsächliche Position der Leitung).
Lokalisierung der Zielleitung
Genaue Lokalisierung über Spitze- und Null- Anzeigen
Fegen und Finden
Es gibt mehrere Methoden zum Auffinden unbekannter Leitungen in einem Bereich. Fegen und Finden sind besonders wichtig, bevor mit Aushubarbeiten begonnen wird, da so Schäden an unterirdisch verlegten Einrichtungen vermieden werden.
Passives Fegen
Mit dem passiven Fegen werden Strom-, Radio-, CATV- oder CPS(KKS)-Signale lokalisiert, die ggf. von unterirdischen Leitungen abgestrahlt werden.
Vorgehen bei passivem Fegen:
- Drücken Sie die Taste um die passende passive Frequenz auszuwählen. Sie können unter folgenden passiven Frequenzen auswählen:
- Strom
- Radio
- CATV (Kabel-TV)
- CPS (Cathodic Protection System) bzw. KKS (kathodischer Korrosionsschutz)
- PASSIV (spürt gleichzeitig Strom- und Radiosignale auf, falls vorhanden)
- Stellen Sie die Empfindlichkeit auf Maximum ein; verringern Sie die Empfindlichkeit, um den Ausschlag in die Mitte der Anzeige zu bringen, wenn eine Reaktion erfolgt.
- Gehen Sie das Grundstück in mäßigem Tempo gitterförmig ab und halten Sie den Empfänger locker mit der Antenne in Bewegungsrichtung und im rechten Winkel zu evtl. gefundenen Leitungen, über die Sie hinweggehen.
Passives Fegen
Halten Sie an, wenn die Empfängerreaktion ansteigt und das Vorhandensein einer Leitung anzeigt. Lokalisieren Sie die Leitung und kennzeichnen Sie ihre Position. Verfolgen Sie die Leitung auch außerhalb des untersuchten Bereichs. Setzen Sie die Suche im Bereich im Gittermuster fort.
In einigen Bereichen kann es verwirrend viele 50 Hz bzw. 60 Hz Strom(netz)signale geben. Heben Sie den Empfänger 50 mm vom Boden an und setzen Sie das Fegen fort oder benutzen Sie die Taste, um vom Strom(netz)modus in Power Filters umzuschalten, und zwischen einzelnen Leitungen zu unterschieden.
Schalten Sie den Empfänger in den Radiomodus. Erhöhen Sie die Empfindlichkeit bis zum Maximum und wiederholen Sie die oben beschriebene gitterförmige Absuche im Bereich. Lokalisieren, markieren und verfolgen Sie alle Leitungen, die Sie finden.
In den meisten, nicht allen Umgebungen findet der Radiomodus Leitungen, die keine Strom(netz)signale abgeben, und die Gittersuche sollte in beiden Modi – Strom und Radio – oder im Modus Passiv (Passive Vermeidung) durchgeführt werden.
Induktiv Absuchen
Eine induktive Absuche ist die genaueste Methode zum Finden unbekannter Leitungen. Sie erfordert einen Sender, einen Empfänger sowie zwei Bediener. Sie wird daher wird auch „Zwei-Mann-Fegen(Suche)” genannt. Bestimmen Sie vor Beginn der Ortung den abzusuchenden Bereich und die wahrscheinliche Richtung der vermuteten Leitungen in diesem Bereich. Stellen Sie sicher, dass sich der Sender im Induktionsmodus befindet.
Induktiv Absuchen
Die erste Person bedient den Sender und die zweite Person den Empfänger. Der Sender induziert ein Signal auf die Leitungen, sobald er über sie hinwegfährt, und die Leitungen werden dann vom Empfänger angezeigt, der sich in geeigneter Distanz vom Sender befindet (ca. 15 Meter / 50 Fuß – abhängig von der eingestellten Induktionsleistung).
Halten Sie den Sender längs zur vermutlichen Richtung der Leitungen ausgerichtet.
Die zweite Person hält den Empfänger an der Grenze des zu untersuchenden Bereichs mit der Antenne rechtwinklig zur wahrscheinlichen Richtung der unterirdischen Leitungen. Stellen Sie die Empfindlichkeit des Empfängers so hoch wie möglich ein, ohne dass er „Luftsignale“ direkt vom Sender aufnimmt.
Sobald Sender und Empfänger aufeinander ausgerichtet sind, beginnen die Anwender sich parallel zueinander fortzubewegen. Der Anwender mit dem Empfänger hält ihn im Lot und schwingt ihn langsam in Laufrichtung vor- und zurück, während er sich parallel zum Sender bewegt. Diese Methode gleicht eine schlechte Ausrichtung von Sender und Empfänger zur vermuteter unterirdischer Leitung aus.
Der Sender induziert das stärkste Signal auf die Leitungen direkt unter ihm, die dann vom Empfänger lokalisiert werden. Bewegen Sie den Sender auf einer gefundenen Leitung seitlich, um den höchsten Signalausschlag zu empfangen. Dies bedeutet zusätzlich, dass sich der Sender direkt über der (den) Leitung(en) befindet.
Setzen Sie am Punkt eines jeden gefundenen Spitzensignals eine Marke. Wiederholen Sie die induktive Suche entlang aller anderen möglichen Leitungstrassen. Sind die Marken einer Leitung einmal gesetzt, kehren Sie das Verfahren um. Positionieren Sie den Sender nacheinander über und entlang jeder Leitung und verfolgen Sie diese mit dem Empfänger aus dem Suchbereich heraus.
Ausnullen
Manche Versorgungsleitungen können manchmal durch andere Leitungen überlagert werden. Dies kann passieren, wenn eine oder mehrere Leitungen in unmittelbarer Nähe zueinander liegen oder wenn stärkere Signale abgestrahlt werden können. Bei bestimmten Anwendungen und überlagerten Bereichen ermöglicht das „Nullen“ dem Bediener, das Induktionssignal direkt unterhalb des Senders zu eliminieren, aber gleichzeitig das Sendersignal auf andere nahe gelegene Leitungen, die zuvor nicht geortet werden konnten, zu induzieren.
Ausnulleffekt
Zwei-Mann-Ausnullen
- Platzieren Sie den Sender in der Nähe der zu verfolgenden Leitungen (dies kann mittels einer parallelen Absuche erfolgen) und verwenden Sie den Empfänger in einem Abstand von etwa 10 m vom Sender, um das stärkste Signal zu lokalisieren.
- Die Empfindlichkeit des Empfängers wird so eingestellt, dass der Ausschlag der Balkenanzeige etwa bei 75 % liegt.
- Lösen Sie die Seitenstütze.
- Mit dem Empfänger in der Signalmitte muss der zweite Bediener den Sender auf Hüfthöhe halten; dabei muss die gelöste Seitenstütze nach unten weisen.
- Der Sender wird dann von Seite zu Seite bewegt, um den „Nullpunkt“ zwischen den beiden erkennbaren Signalen zu finden; der Sender muss dann auf den Boden abgesenkt werden, wobei er weiterhin auf dem „Nullpunkt“ gehalten werden muss.
- Am Boden sucht man dann nach einer „Null“, die idealerweise nicht breiter als 50 mm ist (dazu muss möglicherweise am Empfänger die Empfindlichkeit angepasst werden).
- Der Sender wird am „Nullpunkt“ am Boden stehen gelassen. Mit dem Empfänger wird dann geprüft, ob weitere Signale neben dem „genullten“ Signals vorhanden sind.
-
Sollte der Boden uneben sein, kann der Sender entlang des Leitungsverlaufs gedreht werden, dabei muss die gelöste Seitenstütze weiterhin nach unten weisen. (Dies verbessert die Stabilität des Geräts).
Ein-Mann-Ausnullen
Ausnullen – Ein-Mann-Suche
- Den Sender mit Hilfe der Seitenstütze auf die Seite legen.
- Den Bereich um den Sender absuchen, dabei muss sich der Empfänger mindestens 10 m vom Sender entfernt befinden.
- Positionieren Sie den Sender in 5-m-Schritten um den Bereich um und wiederholen Sie Schritt 2.
- Stoppen Sie den Vorgang, wenn Sie eine Reaktion erhalten.
- Lokalisieren und markieren Sie alle Leitungen.
- Verfolgen Sie die Leitungen außerhalb des Bereichs.